Chronik der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins Fischach
Die Bedeutung der Saftgewinnung aus selbst erzeugtem Obst und Beeren und
insbesonders die Veredelung sowie die Haltbarmachung bzw. Konservierung
der Säfte ist bis in die heutige Zeit stets aktuell geblieben.
So war auch die Zuckergewinnung (Sirup) aus dem Zuckerrübensaft bei
Verwendung der Mostgerätschaften im ländlichen Raum, insbesonders in der
Zeit der großen Not am Ende des zweiten Weltkrieges, eine bedeutende
Bereicherung der damaligen Verpflegungsverhältnisse.
Wie aus unserer Vereinschronik zu entnehmen ist, wurde erstmals bei der
Jahresversammlung am 16.02.1936 unter dem damaligen Vorstand Kaspar
Denzel im Gasthaus "Zur Post" über das Thema "Mosterei" diskutiert.
Hierbei wurde von dem Referenten Ziegler, Fachberater und
Bezirksgärtner, ein Süßmostapparat vorgeführt. Wie aus dem Unterton der
Zeilen im Protokoll zu entnehmen ist, war ein positiver
Überraschungseffekt nicht gegeben.
Das Bedürfnis einer Änderung des damaligen Mostereiverfahrens war
offensichtlich dringend notwendig.
Dem Obstanbau, der Pflege der Obstbäume und der Gärten wurde seitens der
Regierung eine große Priorität gegeben, so dass die Obstverwertung immer
mehr Bedeutung bekam.
Zu dieser Zeit gab es wohl in den Ortschaften einige Obstbaumbesitzer
welche Mostereigerätschaften besaßen, aber dessen Inanspruchnahme immer
komplizierter wurde.
Um dieser Problematik entgegen zu wirken, wurde bei der
Jahresversammlung 1937 der Kauf einer Mostmaschine beschlossen.
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